Das typische Schuhmerkmal der Firma Treksta, die asymmetrisch geformte Zehenbox, sticht auch beim Sync II sofort ins Auge.
Für die Entwicklung der Nestfit-Technologie haben wir die natürlichen Rundungen und Konturen von 20.000 Füßen vermessen. Mithilfe dieser Daten entwickeln wir Schuhe, die den Fuß auf ganz natürliche Weise umschließen und ihm einerseits Halt und Stabilität verleihen und andererseits das Gefühl vermitteln, barfuß zu laufen.
Quelle: Treksta
Soweit die Theorie, doch wie läuft sich dieser Trail Running Schuh nun im Gelände, auf den unterschiedlichsten Untergründen?
Der Schuh fällt recht großzügig aus. Normalerweise trage ich ja bei Laufschuhen immer eine Nummer größer als gewöhnlich, beim Treksta Sync II reicht aber definitiv eine halbe Schuhgröße. Weiche Materialien, keinerlei störenden Nähte, ein vernünftiges Schnürsystem, ansprechendes Design, guter Fersenhalt und jede Menge Platz im Vorderfußbereich. Einfach ein Schuh zum Hineinschlüpfen und wohlfühlen.
Einzig die minimale Sprengung von 4 mm mag vielleicht für den einen oder anderen etwas ungewohnt sein. Die Schnürsenkel könnten durchaus etwas kürzer gehalten sein, eine diesbezüglich Aufbewahrungstasche findet sich leider auch beim Sync II nicht.
Die ersten Meter zum Trail führen zunächst über Asphaltstraßen und festgefahrene Wirtschaftswege. Absolut keine Herausforderung für diesen Schuh, die Dämpfung zeigt sich als sehr gut abgestimmt, die stabilisierenden Schuhelemente im vorderen Fersenbereich wirken spürbar aber keinesfalls störend und ab einer Pace von 6 min/km rollt dieser Schuh zunehmend dynamischer.
Mein Weg führt zunächst über einen feuchten Wiesenpfad, Dank Gore-Tex Membran bleiben die Socken angenehm trocken. Dann hinein in den Tannenwald und weiter auf einem Wildwechsel steil hinunter ins Tal. Hier fühlt sich die stabile Sohle nicht mehr ganz so wohl, sie beißt nicht wirklich, das Profil ist hierzu auch etwas zu brav gestaltet. Ein abhängender, den Hang querender Pfad zeigt dann auch den Nachteil des großzügig gestalteten Vorderfußbereiches. Der Fuß schiebt jetzt merklich in Richtung Sohlenrand und vermittelt so ein gewisses instabiles Gefühl.
Auf der Waldwirtschaftswegautobahn zeigt der Treksta Sync II wieder seine Qualität, angenehm dynamisch läuft er mit einer Pace von 5:35 min/km dahin. Links weg über matschigen sumpfigen Mountainbike Trail, dann stetig steigend über steinigen Pfaden wieder bergauf. Tiefer Matsch ist jetzt auf Grund der Sohlenprofilierung vielleicht nicht gerade sein Lieblingsterrain, aber auf dem Geröllpfad, da fühlt er sich eindeutig zuhause. Ich kann den wechselnden Untergrund gut spüren, aber es schlägt auch nicht jedes Steinchen durch.
Die Schnürsenkel halten immer noch zuverlässig, bis jetzt musste ich auch nicht einmal nachschnüren. Es geht wieder steil bergab, der Fuß schiebt merklich nach vorne, aber der Fersenhalt ist ausgezeichnet und in der Zehenbox ist ausgiebig Platz. Was der Sync II nicht so mag, das sind schnelle, dynamische Richtungswechsel.
Fazit – dieser komfortable Allrounder läuft hervorragend auf technisch einfachen Trails und selbst ein paar Kilometer auf der Asphaltstraße entlocken ihm nur ein müdes Lächeln. Aber auch für Läufer mit einem etwas breiteren Fuß könnte der Treksta Sync II eine sehr gute Wahl sein.
Getestet hat – Norbert, 88 kg schwer, 183 cm groß, auf Laufstrecken von 7 bis 15 km Länge, bei Temperaturen zwischen +16°C bis 27°C.
** Danke an Treksta, dass ich den Sync II kostenfrei testen durfte. Dies hat jedoch in keinster Weise mein Ergebnis beeinflußt. **
Treksta Sync II
Kurzfassung
ein komfortable Allrounder für technisch einfache Trails
Obwohl ich keine Trails laufe, finde ich Schuhtests immer interessant, sind sie doch so unheimlich wichtig – egal ob man einfach damit gehen will oder walken und wandern. Ich habe seit vielen Jahren einen Salomon Leichtreckkingschuh zum Walken, aber auch für kleine Wanderungen, die nicht allzu anspruchsvoll sind und bin damit immer super zufrieden gewesen. Da ich jetzt Fußprobleme hatte (fast 8 Monate einen äußerst schmerzhaften Fersensporn), der sich aber wieder beruhigt hat, verschrieb mir mein Orthopäde eine Sporteinlange für diesen Trekkingschuh (sehr teuer), aber ich musste ja nur 10 % daran zahlen und ich laufe nun wirklich himmlisch mit dem Schuh, der durch die super Einlage jetzt noch angenehmer ist.
Ich kannte übrigens die Marke gar nicht, was aber nichts zu sagen hat, da ich ja nicht laufe, sondern nur gehe oder wandere, aber die Zehenbox finde ich sehr interessant. Danke für den interessanten Beitrag. LG ☼Sigrid☼
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Treksta kommt ursprünglich aus Korea, produziert seit ca. 25 Jahren hauptsächlich leichte Wanderschuhe, ist aber in Deutschland noch etwas unbekannt. LG Norbert ?????
Danke Norbert. Tatsächlich? Leichte Wanderschuhe. Da muss ich ja echt mal schauen, wenn ich neue brauche. Als richtigen Wanderschuh hab ich einen Leder-Hanwag, aber leichte Wanderschuhe sind unerlässlich für den Sommer und einfachen Untergrund. LG
Ich finde wenn man schon einen Trailschuh entwicklet, dann sollte die Sohle auch gerade auf den heftigeren Passagen genug Haftung vermitteln können. Können sie dies nicht, ist der eigentlich gedachte Vorteil gegenüber einem normalen Laufschuh nicht vorhanden. Würde sich somit logischerweise für den Endnutzer die Frage stellen, sollte es dann tatsächlich dieser Tralschuh sein ?
Bei mir sind es am Donnerstag übrigens erstmals wieder ein neues Paar Saucony München 2 geworden. Erster Testlauf heute früh, noch etwas ungewohnt und auch aufgreund der eher mageren Laufausbeute der letzten Tage, erschöpft, aber zufrieden.
Ungewohnt, weil sie doch genauso funktionieren, wie ich mir das vorgstellt hatte, es aber nicht zu definieren wusste. Außerdem habe ich gemerkt, wie fettich die Alten waren. Ein himmelweiter Unterschied.
Freue mich schon auf den nächsten Lauf.
Der Schuh sollte auf jeden Fall zur Streckenbeschaffenheit passen. Von Saucony war übrigens mein erster richtiger Laufschuh. Ist jetzt auch schon ein paar Jahrzehnte her, damals waren die noch ganz schön exotisch. LG Norbert
Hi,
kommt immer darauf an wo der Schuh eingesetzt wird. Trail bedeutet nicht zwingend schweres technisches Gelände, sondern kann auch mal bedeutet dass es relativ flach aber steinig und trocken ist. Dann wird eine rock plate und ein flacher Schuhaufbau wichtiger als aggressives Profil.
Gruß
Sascha