Wer meinem Beitrag „Wie kommt das Hemd zum Arbeitsplatz“ kennt, der weiß, ich bin ein erklärter Fan dieser roll-top Rucksäcke. Mit einem SealLine Urban Backpack war ich die letzten vier Wochen unterwegs, Zeit für ein Resümee.
Sealline ist ein amerikanischer Hersteller von hochwertigen Trockensäcken, wie sie häufig im Wassersportbereich Verwendung finden. Der Urban Backpack ist ein 100% wasserdichter Rucksack, der sich speziell an die Zielgruppe der Radfahrer richtet.
Transparenz: Eastside Communications, die PR Agentur von Cascade Designs im deutschsprachigen Raum hat mir ein Testmuster für einige Wochen zur Verfügung gestellt, dieses durfte mich auf meinem Arbeitsweg und zu diversen sportlichen Aktivitäten begleiten.
Zwei Größen sind erhältlich, entweder die 17 Liter oder die großen Variante mit 37 Liter Stauvolumen. Getestet habe ich den 17 Liter Rucksack.
Ein erster Blick – da ist nicht viel dran! Ein Sack aus verschweißtem Polyestergewebe, ein Rucksacktragesystem, ein Rollverschluss und eine wassergeschützte außenliegende Reißverschlusstasche. Das ist schon alles. Der Urban Backpack präsentiert sich als minimalistischer Vertreter des roll-top Rucksacks.
Fakten
- Farben: grau, orange, grün, rot, grau
- Gewicht: 818 Gramm
- Breite: 38 cm
- Höhe: 46 cm
- Volumen: 17 Liter
Das Material – fühlt sich sehr hochwertig und robust an. Es wird PVC-freies 600D-Polyester mit PU-Beschichtung und für den Boden 400D HD TPU beschichteter Nylon verwendet. Diese Produktbezeichnungen sagen jetzt vielleicht nicht so viel aus – stell dir eine LKW Plane vor, das kommt ungefähr hin. Diese Materialien werden nicht miteinander vernäht oder verklebt, sondern mittels Hochfrequenz zusammen geschweißt. Dies ergibt Verbindungen die mindestens gleich stabil sind wie die Ausgangsmaterialien.
Das Verschlusssystem ist denkbar einfach bedienbar. Es besteht aus einer fest angenähten Kunststoffschiene und einem elastischen Band mit Metallhaken, dieses wird zur Fixierung benötigt. Alles einfüllen, die Luft etwas herausstreichen, dann die Schiene in Richtung Tragesystem rollen, 2-3 maliges Rollen ergeben einen wasserdichten Verschluss, jetzt nur noch mit dem elastischen Band sichern, fertig.
Die Schultergurte sowie die Rückenplatte, sind aus einem festen, mit einem gummierte Meshgewebe umhüllten, Schaumstoffmaterial gefertigt. Für eine bessere Ventilation sind diese zusätzlich noch perforiert ausgeführt. Brustgurt und Hüftgurt aus Nylongewebe mit Schnellverschlussschnallen komplettieren das Tragesystem. Die Schultergurte werden oben über eine gepolsterte Querspange miteinander verbunden, die gleichzeitig als Handgriff dient.
Der Hüftgurt ist dünn, zirka 2,5 cm schmal und nicht gepolstert ausgeführt. Er dient eher der Fixierung der Rückenlast denn zur zusätzlichen Lastaufnahme. Wird der Hüftgurt einmal nicht benötigt, entweder abnehmen oder, ein pfiffiges Detail, in die kleinen Täschchen verstauen.
Ein Organisationsystem – gibt es keines, Abteile oder Fächer sucht man vergebens. Für mich stellt dies jedoch kein Nachteil dar, sondern macht diesen Rucksack noch vielseitiger. Auf dem obigen Foto ist die innere, herausnehmbare Rückenplatte zu erkennen, diese verleiht dem Rucksack seine Stabilität.
Eine kleine wasserfeste Reißverschlusstasche ist außen auf den Rucksack aufgeschweißt. Für Schlüssel oder ein Smartphone ganz gut geeignet, jedoch ist es bei vollgepacktem Rucksack etwas schwierig diese Dinge wieder heraus zubekommen, da die Tasche plan am Rucksack anliegt. Die Aussparungen auf der linken Seite, das ist das Modular Accessory Pocket-System (MAP) es bietet die Möglichkeit, Zubehörteile wie ein Zip Pocket oder ein Mobile Electronic Case anzubringen, ist aber auch für ein clip-on Licht geeignet.
Reflektierende Elemente sind an dem Urban Backback sehr wenige zu finden, gerade einmal der SealLine Schriftzug sowie das elastische Verschlußband, mehr leider nicht.
Zur Haltbarkeit eine verlässliche Aussage nach 4 Wochen zu tätigen ist wohl schwierig, aber das Material vermittelt einen unverwüstlichen Eindruck, die Nähte sind mit einer Überdeckung von 2,5 cm verschweißt und das Gurtsystem ist sehr sauber verarbeitet. Ich bin mir ziemlich sicher, dieser roll-top Rucksack hält einiges aus und ist für Outdooraktivitäten gleich welcher Art bestens geeignet. Wird er einmal schmutzig, ein Wasserschlauch, etwas Seife und er glänzt wie neu.
Einsatz – Der Urban Backpack schluckt locker mein komplettes Büro-Outfit, auch die Wechselkleidung für diverse Sportkurse stellen kein Problem dar. Das Tragesystem ist durchdacht, sinnvoll einstellbar und komfortabel. Das Gewicht wird schön auf beide Schultern verteilt, bei Zuladung von über 10 kg machen sich die einfach gepolsterten Gurte bemerkbar. Da sind dann definitiv andere Rucksacktypen empfehlenswerter.
Auf dem Rad liegt der Rucksack, auch Dank höhenverstellbarem Brustgurt, bequem am Rücken an. Den Hüftgurt dagegen habe ich eigentlich fast nie benutzt. Trotz der perforierten Rückenplatte beginne ich nach 6-8 km auf dem Rad am Rücken zu schwitzen. Dies passiert mir aber auch bei den klassischen Radrucksäcken z. B. von Deuter.
Fazit – Ich bin begeistert von diesem qualitativ hochwertigen roll-top Rucksack.
Robust, wasserdicht, einfach, vielseitig
Gut, das Design mag dem Einen oder Anderen eventuell zu technisch sein, mir gefällt es. Der Urban Backpack spricht sicher die Gruppe der täglichen Fahrradpendler an, aber auch alle die einen robusten verlässlichen Rucksack für diverse Outdoorabenteuer suchen sollten einmal einen Blick riskieren. Die 17 Liter Variante ist für meine Belange optimal geeignet. Gerade für den Einsatz im Großstadtdschungel würde ich mir jedoch deutlich mehr reflektorische Elemente an diesem Rucksack wünschen.