Werbung/Transparenz: Die Firma Overboard hatte mir ihren PRO-VIS 20 Rucksack für eine längere Testperiode zu Verfügung gestellt.
Bike commuting
Der Frühsommer kommt langsam in Fahrt. Weshalb also nicht gelegentlich das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit nutzen? Du wolltest doch immer schon etwas mehr Bewegung in deinen Alltag integrieren, oder? Also schnapp dir dein verwaistes Rad aus dem Keller und schon wird die morgendliche Fahrt zum ersten kleinen Workout des Tages. Doch wohin mit der Wechselkleidung?
Wer meinem Beitrag „Wie kommt das Hemd zum Arbeitsplatz“ kennt, der weiß, ich bin ein erklärter Fan dieser roll-top Rucksäcke. Ein großer Sack (so um die 20 Liter), ein funktionales Verschlusssystem, komfortable Tragegurte und das Ganze bitte in wasserdicht, fertig. Mehr braucht es gar nicht und der pendelnde Radfahrer ist glücklich.
Overboard PRO-VIS 20 – mit auf Tour
So konnte der Rucksack mich die letzten Monate auf einigen Radtouren begleiten, war auf kurzen Laufstrecken und auf diversen anderen sportlichen Aktivitäten mit dabei. Overboard ist ein englischer Hersteller von hochwertigen Trockensäcken, wie sie häufig im Wassersportbereich Verwendung finden.
Der PRO-VIS ist ein 100% wasserdichter Rucksack, der sich speziell an die Zielgruppe der Radfahrer richtet. Zwei Größen sind erhältlich, entweder die 20 Liter oder die großen Variante mit 3o Liter Stauvolumen. Getestet habe ich den 20 Liter Rucksack.
WerbungEin erster Blick
nicht gerade die minimalistische Variante. Ein Sack aus verschweißtem Polyestergewebe, ein Rucksacktragesystem mit Brust- und Hüftgurt, ein Rollverschluss sowie eine innenliegende Reißverschlußtasche (Größe ca. A5). So weit so gut. Zusätzlich finden sich zwei seitliche Netzaußentaschen, nochmals zwei seitliche Spanngurte, ein kleiner Loop für ein Rücklicht sowie ein Gummiseilspannsystem auf der Rückseite.
Die Fakten
- Farbe: Gelb
- Höhe: 43 cm
- Breite: 24 cm
- Tiefe: 16,5 cm
- Kapazität: 20 Liter
- Gewicht: ca. 1 kg
- Waterproof Rating System: IP66 = geschützt gegen starkes Strahlwasser
Das Tragesystem
Die Schultergurte sowie die Rückenplatte, sind aus einem festen, mit einem Meshgewebe umhüllten, Schaumstoffmaterial gefertigt. Für eine bessere Ventilation sind diese zusätzlich noch perforiert ausgeführt.
Ein höhenverstellbarer Brustgurt sowie ein üppige dimensionierter Hüftgurt aus Nylongewebe, jeweils mit Schnellverschlusss komplettieren das Tragesystem. Eine Handgriffschlaufe ist ebenfalls vorhanden. In den Brustgurt ist eine kleine Signalpfeife für den Notfall integriert.
Die Außentaschen
Auf jeder Seite befindet sich jeweils eine Netzaußentasche. Handschuhe oder Mütze sind hier schnell verstaut. Eine Fahrradtrinkflasche findet darin gerade noch Platz, während der Fahrt darauf zugreifen geht allerdings nicht.
Das Schnellspannsystem
Die zwei großen Reflektorstreifen verbessern die Sichtbarkeit des Radlers enorm. Mit dem Gummispannsystem lässt sich eine Jacke oder ein Pullover schnell verstauen, ohne dass der Rucksack geöffnet werden muss.
Der kleine aufgeschweißte Loop lässt sich gut für eine zusätzliche Rückleuchte nutzen.
Der Rollverschluß
Hier bietet der PRO-VIS zwei verschiedene Möglichkeiten. Beiden gemeinsam ist das 3 -malige Umschlagen der Rucksacköffnung. Dann können, wie auch bei anderen Herstellern üblich, die Verschlussclips oben zusammengeführt werden. Ein breites Band mit Klettverschluss sichert nochmals ab.
Alternativ könne die Verschlussclips auch an den seitlichen Bändern befestigt und festgezogen werden. Mir persönlich hätte aber die erste Möglichkeit völlig genügt.
Auf folgendem Foto ist nochmals das seitliche Verschlusssystem deutlich erkennbar, leider blockiert es gleichzeitig den Zugang zu den Netzaußentaschen.
Wer die seitliche Spanngurte nicht benötigt, kann diese leicht abnehmen.
Die Verschlusslasche ist für mich völlig überflüssig, ich kann darin einfach keinen Sinn erkennen. Darüberhinaus sind solche offenen Klettverschluss-Konstruktionen potentielle Fadenzieher bei jeglichen Funktionsshirts.
Der Hüftgurt
ist mit 4 cm etwas sehr breit geraten und nicht gepolstert ausgeführt. Er dient eher der Fixierung der Rückenlast denn zur zusätzlichen Lastaufnahme. Kann er auch gar nicht, dafür ist die Rückenlänge des Rucksackes zu gering und so läuft der Hüftgurt dann auf der Höhe des unteren Rippenbogens.
Der Hüftgurt ist fest verbaut, abnehmen Fehlanzeige. Doch wohin damit, wenn du ihn einmal nicht benötigst? Zusammen clippen und die Bänder in die beiden elastischen Gurtbandhalter einfädeln geht auf jeden Fall. Dafür drückt dann aber die Schnalle bei Radfahren ins Kreuz. Hier gibt es bessere Lösungen.
Ein Organisationsystem
im Inneren wie bei klassischen Rucksäcken sucht man vergebens, es gibt keines. Für mich stellt dies jedoch kein Nachteil dar, sondern macht diesen Rucksack gerade vielseitig einsetzbar.
Gut erkennbar die A5 Reißverschlusstasche.
Die Sichtbarkeit
Dieses Kriterium ist für jeden Radfahrer überlebenswichtig. Hier kann der PRO-VIS 20 durch seine zwei knapp 3o cm langen Reflektoren punkten.
Wasserdicht
Einige Fahrten im Dauerregen sowie der Härtetest in der Regendusche bestätigen, dieser Rucksack ist wasserdicht. Mein Equipment kam immer trocken an.
Haltbarkeit
eine verlässliche Aussage ist immer schwierig, jeder geht schließlich unterschiedlich mit seiner Ausrüstung um. Aber das Material vermittelt einen guten Eindruck, die Nähte sind mit einer Überdeckung von 1 cm verschweißt, auch das Gurtsystem ist sorgfältig verarbeitet. Schmutz lässt sich innen wie außen mit etwas Seife und einem Wasserschlauch leicht entfernen.
Einsatz
Die 20 Liter Variante schluckt locker mein komplettes Büro-Outfit, auch die Wechselkleidung für diverse Sportkurse stellen kein Problem dar. Auf dem Rad liegt der Rucksack, auch Dank höhenverstellbarem Brustgurt, bequem am Rücken an. Mehr als 8 kg sollten nicht in den Rucksack, sonst wird es schnell unbequem.
Wie gesagt den Hüftgurt benötigst du nur wenn du auf dem Weg zur Arbeit noch ein Paar urbane Hindernisse abarbeiten möchtest. Und klar, sowie bei allen Radrucksäcken beginnt man irgendwann am Rücken zu schwitzen.
Fazit
Ich bin nicht völlig überzeugt von dem PRO-VIS 20. Einerseits punktet der roll-top Rucksack mit sehr guter Sichtbarkeit und Wasserdichtigkeit, anderseits sind da doch die oben beschriebenen Dinge die meiner Ansicht nach nicht optimal gelöst wurden.
Mich gefällt jetzt natürlich auch ein eher etwas minimalistischeres Design bedeutend besser. Die ganzen Täschchen, Schnüre und teilweise überflüssige Bänder sind des Guten zu viel. Hier wäre etwas weniger, für mich einfach mehr. Sollte der Hersteller in diesen Punkte nachbessern, dann ist der PRO-VIS 20 sicher ein zuverlässiger Rucksack für die nächste Radtour.
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Zusammenfassung
Kurzfassung
Der PRO-VIS 20 punktet mit sehr guter Sichtbarkeit und Wasserdichtigkeit, allerdings hat er auch Schwächen.
Aha, eine Außendusche habe ich da erspäht ! Glückwunsch.