Der Neujahrsmarathon Zürich ist wahrscheinlich der erste Marathon im neuen Jahr. Gestartet wird pünktlich um 0:00 Uhr. Ja, du hast richtig gelesen. Zeitgleich mit dem Neujahrsfeuerwerk fällt auch der Startschuss für den Neujahrsmarathon Zürch.

Um Mitternacht einen Marathon laufen? Ok, mal was anderes, doch würde ich es noch einmal tun?

Der Lauf findet nicht direkt in Zürich sondern wenige Kilometer entfernt in Schlieren statt. Zur Wahl stehen Viertel- Halb- oder die volle Marathondistanz. Dabei starten alle Disziplinen gleichzeitig. Gelaufen wird in Runden a‘ 10.55 Kilometer. Allerdings ist Runden laufen jetzt auch nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Aber andererseits, am 1. Januar gleich mit einem Halbmarathon ins Neue Jahr 2020 starten, das hat ja auch was.

Vor dem Lauf

Um 22:00 Uhr sind wir bereits Vorort in der Sporthalle Unterrohr. Es herrscht noch kein großer Andrang bei der Startnummernausgabe und so sitzen wir wenige Minuten später in der bewirtschafteten Halle und warten. Gegen 23:00 Uhr wird es dann merklich voller, die Schlange vor den zusätzlichen DixiWCs immer länger.

Noch etwas die Muskulatur anwärmen, dann ruft der Moderator auch schon zur Aufstellung. Über 1000 Läufer sammeln sich in der Halle, der DJ heizt ein, Lightshow, dann der Countdown.

Hallo Jahr 2020, es geht los.

Nach drei Minuten bin auch ich über der Startlinie. Es geht raus aus der Halle, vorbei an brennenden Schwedenfeuer, hinein in die kühle Nacht. Überall Feuerwerk, schon schön, die Feinstaubbelastung blende ich jetzt mal aus.

Die Strecke führt auf meist schmalen unbeleuchteten Naturwegen entlang des Flüsschens Limmat. Maximal drei Läufer nebeneinander, mehr geht nicht. Entsprechend schwierig gestalten sich gerade zu Anfang die Überholvorgänge. Nach knapp 5 Kilometer geht es über eine Brücke auf die andere Flußseite. Brennende Schwedenfeuer kündigen die Verpflegungsstation (Iso, Wasser, Boulion, Banane, Energieriegel) an.

Weiter, immer entlang der Limmat. Der Weg wird noch schmaler, teilweise ist da nur Platz für einen Läufer. Hin und wieder etwas schmierig, aber trotzdem gut zu Laufen. Wurzeln, Kanaldeckel und andere Stolperfallen sind mit grüner Sprühfarbe gekennzeichnet. Eine Stirnlampe ist sehr empfehlenswert.

Dann stakkatoartige Blitze. Nein, nicht die letzten Reste des Neujahrsfeuerwerk, sondern ein Fotograf mit diversen Blitzleuchten. Wieder zurück auf die andere Flussseite, in die Sporthalle hinein. Gut, die ersten 10,55 Kilometer liegen hinter mir, noch fühle ich mich gut. Es geht auf die zweite Runde.

Zweite Runde

Es ist merklich ruhiger, das Lauffeld zunehmend entzerrt, ab und zu ein verspäteter Feuerwerkskörper. Ein schöner Nachtlauf denke ich noch. Doch bei Kilometer 13 kippt plötzlich die Stimmung. Eine Runde hätte doch auch gereicht. Ich beschleunige, will schneller ins Ziel. Endlich die Verpflegungsstelle, nur noch 6 Kilometer. Jetzt gibt auch noch meine GPS Uhr auf.

Wann kommt endlich diese Brücke? Kilometer 17, das nimmt heute auch gar kein Ende. Wo ist denn das Täfelchen mit der 18. Ich bin etwas desorientiert, von Genusslauf keine Spur mehr. Ist jetzt eher eine Tempodauerlauf. Die 19 kommt, die 18 habe ich wohl irgendwie verpasst.

Zieleinlauf. Feierabend, oder besser Feiermorgen.

Und würde ich noch einmal beim Neujahrsmarathon Zürich starten? Jein, einerseits sicherlich eine neue Erfahrung, wie der Körper so nachts arbeitet. Auch die Laufstrecke ist ausgesprochen schön und die Stimmung mit dem Silvesterfeuerwerk, das hat schon was. Andererseits, eine Runde hätte mir auch genügt.

Ein Gutes Neues Jahr.


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