Laufen im Winter
Kälte, Wind und kurze Tage – Laufen im Winter stellt den Läufer vor so manche Herausforderung. Deshalb lieber auf dem Sofa bleiben, Tag für Tag die Form verlieren und im Frühjahr wieder bei null beginnen? Besser nicht, denn mit entsprechend angepasster Bekleidung kannst du durchaus auch in dieser Jahreszeit genussvoll über die Laufstrecke rollen.
Jeder Läufer hat sein ganz persönliches Kälteempfinden, deshalb helfen allgemeingültige Empfehlungen nur bedingt weiter. Und neben der Witterung spielen auch noch Laufgeschwindigkeit, Trainingsart, aktuelle körperliche Verfassung, usw. eine wichtige Rolle. Hier hilft tatsächlich nur ausprobieren. Manche Dinge solltest du aber grundsätzlich beachten.
Zu warm eingepackt
Nicht nur Laufeinsteiger widerfährt dies häufig einmal. Zur groben Orientierung zwei Faustregeln:
- Faustregel – ziehe dich so an, wie wenn es 10°C wärmer wäre und du nur gemütlich gehen würdest
- Faustregel – wenn du zu Beginn leicht fröstelst, dann ist das ok
Es ist immer wieder verblüffend wieviel Wärme der menschliche Körper bei sportlicher Aktivität entwickelt.
Zwiebelschalenprinzip
Kennt wahrscheinlich jeder. Je nach Wetterverhältnis werden mehre Kleidungsstücke übereinander getragen. Die Theorie beschreibt häufig drei verschiedene Schichten mit individuellen Aufgaben.
- Zuerst die direkt auf der Haut liegende Base Layer (1. Schicht) mit der Aufgabe den Körper trocken zu halten.
- Darüber liegt die Mid Layer (2. Schicht). Hier liegt der Schwerpunkt auf Isolation.
- Die Shell Layer (3. Schicht) bietet Schutz vor Wind und Regen.

Je nach Anforderung kann auch eine Schicht entfallen oder eine Schicht übernimmt zusätzlich die Aufgabe der anderen. So viel zur Theorie.
Erste Schicht (Base Layer) – Die erste Bekleidungsschicht sollte direkt auf der Haut aufliegen. So wird eventuelle Feuchtigkeit schnell abtransportiert und du fröstelst nicht. Nicht empfehlenswert sind die klassischen Baumwollmaterialien. Da wird der Schweiß nur aufgesaugt und nicht weitertransportiert. Wähle zwischen kurzer oder langer Ausführung, eventuell mit Kompressionseigenschaft.

Zweite Schicht (Mid-Layer) – An den Beinen wird meist keine zusätzliche Isolationsschicht benötigt, da genügt oft eine etwas wärmere Tight. Ein langärmliges Funktionsshirt oder leichter Fleece liefern die eventuelle notwendige Wärmeisolation für den Oberkörper.

Oberbekleidung (Shell-Layer) – Atmungsaktiv und je nach Wetter winddicht oder regenabweisend ist das Ziel. Meist greife ich zu einem langärmligen Softshell-Laufshirt mit integriertem Windschutz auf der Vorderseite. Wird der Wind stärker oder kommt gar Nieselregen hinzu, dann trage ich noch zusätzlich eine leichte Windjacke.
Eine Winterlaufhose (Tight) reicht für meine Belange vollkommen aus. Hat diese dann noch einen eingearbeiteter Windschutz auf der Oberschenkel-Vorderseite, umso besser. Wenn du dich mit figurbetonter Kleidung nicht wohl fühlst, zieh eine dünne Lauftight unter deine normale Laufhose. Oder kombiniere die Tight mit einer Short.

Meine persönliche Laufbekleidung für den Winter
Für das Training im Winter benötige ich tatsächlich nur wenige funktionale Kleidungsstücke:
- kurze Funktionsunterhose
- kurzärmliges Kompressionsshirt
- langärmliges Funktionsshirt
- leichte Wärmeweste
- Winterlaufshirt
- Winterlaufhose
- Windjacke
Diese Auswahl deckt jetzt natürlich nicht sämtliche Witterungsbedingungen ab. Doch was soll’s, ich laufe ausschließlich aus Freude an der Bewegung. Und bei sehr schlechtem Wetter (strömender Regen, +2°C) verlagere ich mein Training nach drinnen oder passe die Laufdauer entsprechend an.

Konkret sieht das Outfit dann bei mir so aus
- unter +5°C
- kurze Funktionsunterhose + kurzärmliges Kompressionsshirt
- Winterlaufshirt + Winterlaufhose
- unter -2°C
- zusätzlich ein langärmliges Funktionsshirt
- unter -7°C
- zusätzlich ein leichte Wärmeweste
Bei starkem Wind oder leichtem Nieselregen kommt immer noch eine Windjacke hinzu. Einfache Handschuhe und eine dünne Mütze aus Funktionsmaterial komplettieren mein Laufoutfit. Wie du siehst, es ist nicht viel erforderlich, um im Winter draußen sportlich aktiv zu sein.
Und wenn dir gerade etwas die Motivation fehlt, vielleicht hilft dir mein Beitrag Laufen im Winter – muss das sein?
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Naja,aber man muss schon ganz genau auf das Wetter achten. Letztens war ich einfach zu dick angezogen.
Ja, das Wetter macht es einem manchmal nicht leicht. Gerade nachmittags ist es eine Herausforderung. Da läufst du bei sonnigen +4°C los, dann geht die Sonne unter und plötzlich ist es dunkle Nacht und das Thermometer zeigt nur noch -3°C. Bei diesen Bedingungen ist bei mir auf den längeren Läufen immer ein kleiner Laufrucksack (Stirnlampe, Windjacke, Wärmeweste) mit dabei.
Liebe Grüße
Norbert
Das ist supersinnvoll.
Viel Spaß auf Deinen Läufen.
Dankeschön.
Hey,
ich glaube da hat auch jede seine eigenen Vorlieben. Mir macht es beispielsweise überhaupt nix auch bei knapp unter null noch kurz an den Beinen zu laufen, auch ohne Socken. Dafür benötge ich recht zeitig Handschuhe. Aber meist ist man eh zu dick oder zu dünn angezogen. 😉
Viele Grüße, Eric
Da bin ich dann doch etwas verfrorener. Ohne Socken, das ist glaube ich nichts für mich.
Liebe Grüße
Norbert
Super Anregungen, Danke dafür!
Vielen Dank für dein Lob. Liebe Grüße, Norbert